Montag, 8. 6. 2015:
Dort hielt das Hochwasser-Rückhaltebecken den gewaltigen Wassermassen nicht mehr stand und der Schallerbach zwischen den Ortsteilen Schaller und Gries trat unkontrolliert aus. Während der ganzen Nacht versuchte die Feuerwehr See mit Hilfe der Nachbar-Wehren das Wasser einzugrenzen, leider vergeblich. In den frühen Morgenstunden wurden die Ortsteile massiv vermurt. Verletzt wurde glücklicherweise niemand, aber ein Hubschrauber musste 12 Personen aus dem Gefahrenbereich ausfliegen und in Sicherheit bringen.
Um 04:09 Uhr wurde die Bezirkszentrale Landeck alarmiert und dort ein BFÜST (Bezirksführungsstab) eingerichtet. Während die Feuerwehren vor Ort alles daran setzten, dass niemand zu Schaden kommt und die betroffenen Mitbürger in den gefährdeten Häusern evakuierten, wurden in Landeck alle notwendigen Schritte für eine Unterstützung gesetzt. Unter anderem wurden zwei Hubschrauber von Polizei und Bundesheer angefordert und die Feuerwehr-Flughelfer aktiviert. Der BFÜST organisierte alle notwendigen Fahrzeuge und Gerätschaften und alarmierte einen KAT-Zug aus dem Bezirk Landeck. Um 09:00 Uhr trafen 92 Mitglieder aus den umliegenden Feuerwehren im Einsatzzentrum Landeck ein und erhielten die wichtigsten Informationen, bevor er nach See zur Hilfeleistung aufbrach. Nach Erkundungflügen der Einsatzleitung vor Ort wurden die ersten Maßnahmen beschlossen und umgesetzt. Die Bundesstraße war ebenfalls stark betroffen und unpassierbar. Deshalb wurde kurzerhand ein Notweg für Einsatzkräfte auf der anderen Flußseite geschaffen. Die Versorgung der Einsatzkräfte und zivilen Hilfskräfte übernahm das Rote Kreuz Landeck. Derzeit untersuchen Bausachverständige jedes einzelne betroffene Haus, bevor man die notwendigen Sachen herausholen und weitere Schritte setzen kann. Die Arbeiten dauern am Montag noch bis zu Einbruch der Dunkelheit und die Straße in das Paznaun bleibt vorerst gesperrt.
Für den Dienstag wurden bereits zwei weitere Feuerwehr-KAT-Züge aus anderen Bezirken für eine Ablöse der Einsatzmannschaften organisiert.