Akuelles

Aktuelles

16. Oktober 1998

Chlorgasunfall in Landeck

Aufgrund des Austritts von CHLORSULFONSÄURE (UN-Nummer: 1754; Gefahrennummer: X88) in St. Anton / Bahnhof aus einem Kesselwaggon wurde in Landeck am Freitag, den 16. Oktober 1998 um ca. 17:30 Uhr Großalarm ausgelöst. Chlorsulfonsäure ist ein sehr stark ätzender Stoff, der in Verbindung mit Wasser oder Luft (aufgrund der Luftfeuchtigkeit) sehr schnell verdampft und einen stark ätzenden und explosiven weißen Nebel bildet. Darüber hinaus bilden sich in Verbindung mit Wasser oder bestimmten Metallen Chlorwasserstoff, Salzsäure, Schwefeloxide und reiner Wasserstoff. Deshalb ist der Stoff nicht nur sehr stark ätzend sondern auch akut explosionsgefährlich.

Die erste Erkundung durch zwei Atemschutztrupps, die mit schweren Schutzanzügen ausgerüstet waren, ergab, daß beim Kesselwaggon im unteren Bereich - bei einem aufgenieteten Flansch - in (zum Glück) nur geringen Mengen der gefährliche Stoff austrat (Bei einem größeren Autritt, müßte eine Evakuierung der Umgebung sofort veranlaßt werden!). Wir konnten die undichte Stelle provisorisch abdichten. An eine Weiterfahrt des Waggons war allerdings nicht mehr zu denken. In dieser Phase wurden wir von einem Chemiker der BASF-Werkfeuerwehr in Luwigshafen telefonisch beraten (Stufe 1 des TUIS). Nach Rücksprache mit einem Chemiker der Uni Innsbruck (Berufsfeuerwehr Innsbruck) am Samstag und der BASF-Werkfeuerwehr mußte der Füllstand des beschädigten Waggons festgestellt werden, um über ein Umpumpen zu entscheiden. Ein Öffnen und das Umladen des Waggons funktioniert allerdings nur dann gefahrlos, wenn keine Luft in den Kessel gelangt. Man muß den Kessel vorher mit einem Inertgas (zB Stickstoff) füllen und kann nur mittels Druck ein Umfüllen angehen. Für diese äußerst schwierige Aufgabe ist in ganz Österreich niemand gerüstet und man bat die BASF Ludwigshafen um die Stufe 3 des TUIS. Das hatte zur Folge, daß am Samstag abends die BASF-Werkfeuerwehr mit Chemikern und Spezialisten mit einem ganzen Löschzug (inkl. Geräte) nach St.Anton fuhr und diese Aufgabe erledigte.

(Fotos: Stadtfeuerwehr Landeck)

16. Oktober 1998

Chlorgasunfall in Landeck

Aufgrund des Austritts von CHLORSULFONSÄURE (UN-Nummer: 1754; Gefahrennummer: X88) in St. Anton / Bahnhof aus einem Kesselwaggon wurde in Landeck am Freitag, den 16. Oktober 1998 um ca. 17:30 Uhr Großalarm ausgelöst. Chlorsulfonsäure ist ein sehr stark ätzender Stoff, der in Verbindung mit Wasser oder Luft (aufgrund der Luftfeuchtigkeit) sehr schnell verdampft und einen stark ätzenden und explosiven weißen Nebel bildet. Darüber hinaus bilden sich in Verbindung mit Wasser oder bestimmten Metallen Chlorwasserstoff, Salzsäure, Schwefeloxide und reiner Wasserstoff. Deshalb ist der Stoff nicht nur sehr stark ätzend sondern auch akut explosionsgefährlich.

Die erste Erkundung durch zwei Atemschutztrupps, die mit schweren Schutzanzügen ausgerüstet waren, ergab, daß beim Kesselwaggon im unteren Bereich - bei einem aufgenieteten Flansch - in (zum Glück) nur geringen Mengen der gefährliche Stoff austrat (Bei einem größeren Autritt, müßte eine Evakuierung der Umgebung sofort veranlaßt werden!). Wir konnten die undichte Stelle provisorisch abdichten. An eine Weiterfahrt des Waggons war allerdings nicht mehr zu denken. In dieser Phase wurden wir von einem Chemiker der BASF-Werkfeuerwehr in Luwigshafen telefonisch beraten (Stufe 1 des TUIS). Nach Rücksprache mit einem Chemiker der Uni Innsbruck (Berufsfeuerwehr Innsbruck) am Samstag und der BASF-Werkfeuerwehr mußte der Füllstand des beschädigten Waggons festgestellt werden, um über ein Umpumpen zu entscheiden. Ein Öffnen und das Umladen des Waggons funktioniert allerdings nur dann gefahrlos, wenn keine Luft in den Kessel gelangt. Man muß den Kessel vorher mit einem Inertgas (zB Stickstoff) füllen und kann nur mittels Druck ein Umfüllen angehen. Für diese äußerst schwierige Aufgabe ist in ganz Österreich niemand gerüstet und man bat die BASF Ludwigshafen um die Stufe 3 des TUIS. Das hatte zur Folge, daß am Samstag abends die BASF-Werkfeuerwehr mit Chemikern und Spezialisten mit einem ganzen Löschzug (inkl. Geräte) nach St.Anton fuhr und diese Aufgabe erledigte.

(Fotos: Stadtfeuerwehr Landeck)